Foto: Eike Neumann

MEKO – so heißt das „neue“ Fach an der Oberschule Pritzwalk für die 7. Klassen. Aber ganz so neu ist es eigentlich nicht – schon vorher wurde den Schülern und Schülerinnen gelehrt, wie man die Tastatur zum Schreiben von Texten verwendet und auch ein paar andere grundlegende Dinge im Umgang mit dem Computer.

Neu ist aber nun der stärkere Fokus auf das Thema „Neue Medien“ – Chancen/Risiken/Gefahren. Die Schüler und Schülerinnen sollen dazu angeregt werden, ihr eigenes Netzverhalten selbstkritisch zu hinterfragen. Und so wurde ich als Sozialarbeiterin zur Unterrichtseinheit „Cyber-Mobbing“ eingeladen, um das Thema aus sozialpädagogischer Perspektive gemeinsam mit den Jungs und Mädels anzugehen. Außerdem wollten wir ihnen verdeutlichen, dass ich in einem Problemfall auch als Ansprechpartnerin für sie da bin.

Foto: Eike Neumann

Ich selbst hatte mich mal in einer Fortbildung zum Thema mit dem Kurzfilm „Kalte Zeiten“ auseinandersetzen müssen. Und diesen Film fand ich persönlich wirklich gut. Also recherchierte ich im Nachhinein und bestellte den Film beim Medienprojekt Wuppertal. Dadurch dass die Jugendlichen aus Wuppertal den Film selbst geschrieben und gedreht haben, ergibt sich für unsere Schüler und Schülerinnen gleich ein anderer Zugang. Sie fühlen sich verbundener.

Foto: Eike Neumann

Während des Films war absolute Ruhe im Raum, die Anspannung war zu spüren. Und die meisten waren sehr bewegt durch das am Ende des Films gezeigte „offene Fenster und dem nur zu hörenden Martinshorn“. Die Gefühle hieß es nun aufzufangen. Zuvor hatte ich einige Impulsfragen an die Tafel geschrieben. Wir sprachen darüber, wie es zu den Mobbingangriffen via Laptop und Co. kam, welche Nichtigkeiten dem oftmals wirklich zu Grunde liegen und welche Rolle die Klasse spielt/spielen kann. Außerdem thematisierten wir konkret die Rechtsverstöße, die im „real live“ sowie im Netz begangen wurden und welche Folge daraus resultieren können. Auf die Frage, ob schon jemand eigene (negative) Erfahrungen gemacht hat, gab es Fingerzeichen. „Ja, auch ich wurde schon beleidigt“, war das eine und andere Mal zu hören. Zum Abschluss besprachen wir Hilfsmöglichkeiten. Auch wenn viele Cyber-Mobbing Vorfälle im privaten Raum passieren, so habe ich für euch dennoch ein offenes Ohr! Kommt zu mir und wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden.