Foto: Eike Neumann

Schule findet derzeit von zu Hause aus statt – im Distanzlernen. Über die Schul-Cloud werden die Aufgaben für die einzelnen Klassen eingestellt und es findet zunehmend Onlineunterricht mittels Videokonferenzen statt. Da unser Jahrgang 9 derzeit auch aufgrund der Corona-Lage nicht in die Betriebe zum Praxislernen gehen darf, haben wir uns für die Praxislerntage ein etwas alternatives Programm ausgedacht. Neben dem eigentlichen WAT-Unterricht übernahm ich gemeinsam mit unserer pädagogischen Kraft jeweils zwei Doppelblöcke am Mittwoch und am Freitag, im Rahmen unseres fit-4-future Schulprogramms.

Gesagt, getan – ich richtete die jeweiligen Online-Kurse ein und mit Hilfe der Klassenleiter und Klassenleiterinnen wurde die Info an die Schüler und Schülerinnen herangetragen.

Meine Aufregung war groß, war es schließlich auch für mich etwas neues – online Projekte durchzuführen. Und natürlich gab es am Mittwoch auch gleich technische Probleme. Aber zum Glück waren die nach einiger Zeit behoben und die Jungs und Mädels der Klasse 9a loggten sich ein. Mit einiger zeitlicher Verzögerung begann unser erster Online-Workshop. Die anderen Workshops mit den restlichen Klassen verliefen zum Glück ohne Probleme.

Der erste Workshop stand unter der Überschrift „Dem Wort Stress eine Bedeutung geben“. Die Schüler und Schülerinnen sollten überlegen, wie sie einem Außerirdischen erklären würden, was wir unter Stress verstehen. Dazu sollten sie sich zu Hause ein paar Notizen machen, die wir anschließend gemeinsam zusammentrugen. Auch widmeten wir uns den Fragen „Bedeutet das Wort Stress für euch alle das Gleiche?“, „Was versteht ihr unter einer Herausforderung?“ und „Gibt es Unterschiede in der Bewertung des Wortes Herausforderung?“.

Foto: Eike Neumann

In einem nächsten Schritt wollten wir uns Stressfaktoren und Herausforderungen näher „anschauen“, mit denen sich Jugendliche konfrontiert sehen. Diese sollten in eine Mind Map eingearbeitet werden. Ich bat die Schüler und Schülerinnen dann darum, die fertigen Mind Maps über die Schul-Cloud hochzuladen, damit ich die Ergebnisse in den Händen halten kann. Viele kamen dieser Bitte auch nach.

In einem zweiten Online-Workshop fassten wir die Ergebnisse des ersten Workshops noch einmal zusammen, ich hatte alles in die Power Point Präsentationen eingearbeitet.

Foto: Eike Neumann

Außerdem sprachen wir über die Auswirkungen von Stress – diese können auf fünf Ebenen auftreten. Dabei kann Stress Auswirkungen auf die Kognition, die Emotionen, die Hormone, die Muskulatur und auch auf das Verhalten haben. Alle Ebenen bedingen sich dabei auch wechselseitig. Wir besprachen dann auch Möglichkeiten eines mentalen Stressmanagements.

Eine weitere Aufgabe für die Schüler und Schülerinnen stand dann an.

Alle sollten für sich überlegen, wie sie bestimmte Situationen hinsichtlich des persönlichen Stresslevels bewerten. Wenn wir uns live sehen würden, hätte ich eine Skala auf den Boden geklebt. So hieß es nun, in den Chat die Zahl einzutragen, die für das persönliche Stresslevel steht. Von 0 (total entspannt) bis 5 (hoch gestresst) konnte die Bewertung ausfallen. Wir tauschten uns dann über die Bewertungen aber noch genauer aus. Es war sehr interessant, die unterschiedlichen Bewertungen zu bekommen.

„Ich fühle mich wie die Scheibe Fleisch zwischen zwei Brötchenhälften.“

„Ich fühle mich, als wenn ich auf zwei Stühlen sitze.“

„Die Zeit sitzt mir im Nacken.“

„Ich komme mir vor, als wenn ich mit einem Bein auf einem Hochseil mehrere Bälle jonglieren muss.“

So in etwa kann man Stress beschreiben. Diese Aussagen stellen Methapern dar. Fallen euch vielleicht noch mehr ein? Diese Übung gestaltete sich als nicht ganz so einfach, aber allen war am Ende klar, was mit solchen Metaphern gemeint ist.

Zwischendurch gab es immer mal eine Bewegungspause. Macht mit und probiert es aus...

Foto: Eike Neumann

Und dann war unsere Onlinezeit auch schon wieder vorbei. Mal sehen, wie es weitergeht. Sehen wir uns Online weiter oder doch persönlich? Es heißt abzuwarten, denn Entscheidungen werden ja recht schnell getroffen. Bis dahin …