Die zwei WAT-Kurse im Jahrgang 10 der Freiherr von Rochow Oberschule beschäftigen sich in diesem Halbjahr mit dem großen Thema Geld. Das mit Geld nicht nur Positives verbucht ist, das ist für viele auch irgendwie klar. Doch welche Gefahren gibt es konkret im wahren Leben?

Um das Thema Schulden/ Verschuldung näher zu beleuchten, hatte ich Kontakt zur Prignitzer Insolvenzberatung aufgenommen. Mit dem Konzept "Kids – Kompetenz in Sachen Cash" widmet sich die Beratungsstelle der Prävention von Ver- und Überschuldung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dabei sollen Wissen und Kenntnisse in finanzieller Allgemeinbildung vermittelt und persönliche Kompetenzen erweitert werden. Für die Durchführung entsprechender Projekte kommen die Mitarbeiter direkt an die Schulen vor Ort - so wie auch in unserem Fall.

Dreimal hatten wir also mittwochs im frühen Doppelblock "Besuch". In der ersten Doppelstunde ging es zunächst allgemein um das Thema Schulden. Gemeinsam wurden da die wichtigsten Punkte erarbeitet - Daten, Zahlen und Fakten kamen unverblümt auf den Tisch und auch einige Irrtümer wurden aus der Welt geschafft.

In der zweiten Doppelstunde widmeten wir uns dem Thema "Erste Wohnung", da eine erste (eigene) Wohnung für einige vielleicht auch bald schon zur Realität wird. Dabei betrachteten wir zunächst den "Fall Diana" und stellten für sie einen Haushaltsplan mit allen relevanten Ein- sowie Ausgaben auf und stellten die entsprechenden Berechnungen an.

Dabei stellte sich deutlich heraus, dass "Diana", wenn sie in einem Zimmer bei ihren Eltern lebt, unterm Strich noch ein Plus herausbekommt. Lebt sie allerdings in ihrer eigenen Wohnung wird es mit dem zur Verfügung stehenden Geld schon knapp - sie rutscht ins Minus ab. Anschließend bildeten wir kleine Grüppchen. Diese bekamen verschiedene Situationskarten - einmal handelte es sich um einen alleinlebenden Single mit recht geringem Einkommen, zum anderen gab es aber auch das Rentnerehepaar mit mittlerer Rente oder auch den Vierpersonenhaushalt mit zwei Kindern und und und.

Die Gruppen hatten nun die Aufgabe sich darüber Gedanken zu machen, was sie in ihrer Rolle alles für das Leben so brauchen und sollten mit ihrem Geld auch möglichst auskommen. Wohnung, Kleidung, Nahrung, Hobbies - all dies galt es mit den entsprechenden Kosten zu berücksichtigen. Die zur Verfügung stehenden Karten wurden in Augenschein genommen und wenn es nicht ganz passte, gingen die Verhandlungen mit den anderen Gruppen los, um zu tauschen. Am Ende schafften es zwei Gruppen nicht, im positiven Geldbereich zu bleiben. Auch die Auflösung durch die Mitarbeiterin der Beratungsstelle förderte zu Tage, dass es leicht dazu kommt, so in Schulden zu geraten.

Der dritte Doppelblock stand unter den Themen "Handy", "Internet" und "Werbung/ Konsum". Im Vorfeld machten sich die Schüler und Schülerinnen Gedanken darüber, was sie dazu konkret interessieren würde. In Kleingruppen wurden dann die einzelnen Unterthemen angegangen. Fleißig wurde im Internet recherchiert. Welche Vor- und Nachteile bringen zum Beispiel Online-Rollenspiele, Soziale Netzwerke, Apps und vieles mehr mit sich - welche Gefahren der Verschuldung könnten auch hier bestehen? Ziel war es schließlich eine Wandtafel zu gestalten, um sie den anderen vorzustellen. Auch wenn wir es nicht gedacht hätten, waren alle mit Feuereifer dabei und die Ergebnisse waren wirklich sehr gut.

Den Schüler_innen hatten die Stunden mit der Insolvenzberatung sehr gut gefallen. Sie haben viel Wissenswertes für sich mitnehmen können. Zu hoffen bleibt, dass sie im späteren Leben an das eine oder andere noch zurückdenken werden!

Bild: Eike Neumann