Geschichte an einem authentischen Ort erfahrbar machen, so lautete das Motto für die fünf Klassen der Jahrgangsstufe 9 im September 2014. Aus diesem Grund fuhren an zwei Tagen jeweils die Hälfte der Schüler und Schülerinnen nach Sachsenhausen bzw. Ravensbrück, um sich vor Ort mit den Gegebenheiten der ehemaligen Konzentrationslager vertraut zu machen. Schon Monate vorher hatten wir uns angemeldet und die für uns relevanten Unterthemen abgesprochen.
Im Unterricht wurde auf die anstehende Projektarbeit hingearbeitet und grundlegende Kenntnisse vermittelt. Um im Nachgang die vor Ort erworbenen neuen Erfahrungen und Erkenntnisse den Mitschülern und Mitschülerinnen mitzuteilen, fuhren wir nicht klassenweise sondern bunt gemischt.
Gedenkstätte Sachsenhausen
In der Gedenkstätte Sachsenhausen standen uns drei wissenschaftliche Mitarbeiter zur Seite, so dass die Schüler und Schülerinnen in drei große Arbeitsgruppen eingeteilt werden konnten. Innerhalb dieser gab es später noch Einteilungen in weitere kleinere Grüppchen. Die jeweiligen kleineren Grüppchen bekamen Arbeitsblätter mit Fragen und Aufgaben, die sie zunächst mit Hilfe der Ausstellungen selbständig bearbeiten sollten. Im Anschluss kamen sie zusammen und stellten sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor.
Folgende Themen wurden besprochen:
- Häftlingsgruppen – wer/ Transporte ins Lager/ Transporte aus dem Lager heraus/ Ziel
- Bestrafungen und Morde
- Zwischen Versorgung und Vernichtung
- Medizinische Experimente
- Experimente an Menschen
- Krankenmord
- Sterilisation und
- Kastration
Danach begaben wir uns noch auf eine komplette Führung durch die Gedenkstätte.
Die zuvor erstellten Ergebnisse der Arbeitsblätter wurden nun noch mal auf dem Gelände näher erläutert, außerdem wurden weitere Informationen zum Thema Konzentrationslager durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter übermittelt.
Am Ende waren alle ziemlich vollgestopft mit Wissen und so traten wir wieder den Heimweg an.
Gedenkstätte Ravensbrück
In der Gedenkstätte Ravensbrück standen uns zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen zur Seite, so dass hier zwei große Arbeitsgruppen gebildet wurden. Die Herangehensweise an die Projektarbeit war hier aber auch eine ganz andere. Hier begaben wir uns auf einen Fotospaziergang. Der Fotospaziergang war so angelegt, dass es zunächst eine grobe Einführung in das Thema und eine Einweisung in die Kameras gab. Dann gingen die Schüler und Schülerinnen in kleineren Gruppen durch die Gedenkstätte und jede bzw. jeder sollte ein Foto von einem Ort, Gebäude oder Gegenstand aufnehmen, der ihnen Besonders erscheint und über den die Schüler und Schülerinnen weitere Infos bekommen wollten. Als alle mit den Fotos zurück waren, ging es in eine Diskussion. Wir waren hier wirklich über die Perspektiven und die Vielseitigkeit der aufgenommenen Fotos überrascht. Zum Abschluss ging es auch hier noch auf einen gemeinsamen Rundgang durch die Gedenkstätte bevor es wieder nach Hause ging.
Am Lernort Schule wurden dann in den kommenden Wochen die Eindrücke ausgewertet. Es wurden Plakate angefertigt, die auch den Schülern und Schülerinnen alles Wissenswerte über die ehemaligen Konzentrationslager mitteilten, die in der jeweils anderen Gedenkstätte waren.