2014-04-03 Elternabend Internet Peitz web„Ich bin nicht hier, um ihnen zu sagen, wie sie ihr Kind zu erziehen haben. Kindererziehung ist ja in erster Linie ihr Job und den machen sie sicher gut“, so beginnt Jugendkoordinator Christian Müller seit drei Jahren einen Elternabend zum Thema „Mein Kind ist online…“. Der Sozialarbeiter des BBL e.V. aus Döbern-Land und Neuhausen/Spree wurde von der Schulsozialarbeiterin der Oberschule Peitzer Land eingeladen. Mittlerweile ist das schon gute Tradition. Es geht also ums Internet. Naja, nicht nur.

Manche Eltern sorgen sich

„Was interessiert sie denn am Thema Internet? Über was möchten sie heute Abend sprechen?“ Die offenen Fragen sind fast ein bisschen übergriffig. Betretenes Schweigen im Raum. Ganz brav sitzen die Eltern im Klassenraum an der Oberschule. Sie schauen interessiert und ein wenig verunsichert. Langsam kommt der Ball ins Rollen. Ein Vater meldet sich zu Wort. Er macht sich Sorgen. Kinder würden viel im Internet surfen, seien auf allerlei Seiten unterwegs und würden private Bilder in Sozialen Netzwerken verbreiten. Es wäre schwierig, dies zu kontrollieren. Die große Freiheit im Netz unterwegs zu sein, sorgt ihn sehr. Was, wenn da „etwas“ passiert? Großes zustimmendes Nicken in der Runde.

Der Auftakt ist gemacht und schon geht es los. So läuft ein Elternabend an und so ähnlich war das in den letzten Jahren immer und immer wieder. Das Internetthema interessiert also nicht nur Jugendliche. Auch Eltern merken, dass man sich dem World Wide Web nur schlecht entziehen kann. Das Phänomen ist in den Kinderzimmern angekommen und kann ganz unterschiedliche Stimmungen verursachen.

Spannungsfelder

Das Thema birgt Spannungen in sich. Hier treten plötzlich Gefühle zu Tage. Wenn sich Eltern äußern, dann spricht aus ihnen nicht selten Ärger, Verzweiflung und manchmal auch Ohnmacht. Hin und wieder suchen sie nach einem Schuldigen. Wer soll die Probleme rund um das Internet denn lösen? Schnelle Lösung: Stecker ziehen, Verbote aussprechen, Ende der Diskussion.

Stecker ziehen - fertig?

Jetzt wird‘s für den Jugendkoordinator richtig spannend, denn nun kommen schwierige Herausforderungen der Eltern auf den Tisch. Und dabei geht es weniger um's Thema Internet. Was folgt ist ein Ausflug in die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Der Sozialarbeiter erarbeitet mit den Erwachsenen die Grundlagen der Kommunikation.

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Gemeinsam wird auf die Bedürfnisse der jungen Menschen geschaut. Plötzlich wird klar, warum das Internet mehr ist, als ein gedaddel mit dem Handy. Es geht in der Folge des Abends um die Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen, die das Netz bietet, aber auch um Risiken.

Die Botschaft des Jugendkoordinators an die Eltern lautet: „Bleiben sie entspannt und interessiert, auch wenn das manchmal schwer ist.“

Bild: Christian Müller