Foto: Eike Neumann

Vom 24. bis 26. Juni fand nun nach einjähriger Pause wieder unser traditionelles Erlebniswochenende statt. In diesem Jahr führte uns unsere Fahrt nach Prebelow ins Prebelower Kinderland. Untergebracht waren wir dort in drei Gruppenhäusern der Siedlung III.

Vielleicht sollte ich hier schon mal eine kleine Warnung aussprechen. An einem Erlebniswochenende passiert immer recht viel und wer viel erlebt hat, kann auch viel berichten …. So ist es auch in diesem Fall lächelnd

Am Freitagnachmittag ging es los – der Bus startete in Pritzwalk, um sich von dort aus auf die „Sammeltour“ zu begeben. Von Pritzwalk aus begaben sich rund 30 Jungs und Mädels aus der Gemeinde Groß Pankow, Meyenburg, dem Amt Putlitz/ Berge sowie dem Pritzwalker Umland und der Stadt Pritzwalk auf die Reise. Kyritz und Fehrbellin waren die nächsten Haltestellen, wo die weiteren Jungs und Mädels voller freudiger Erwartung zustiegen. Kurz nach 17 Uhr kamen alle 38 dann in Prebelow an …

Zunächst ging es an die Zimmerverteilung und das Beziehen der Betten. Dann folgten die Kennenlernrunde und die beliebte Belehrung. Erste kurze Erkundungen des Geländes erfolgten dann noch bevor Patrick und Micha, die Jugendsozialarbeiter von Putlitz/ Berge und Kyritz, zum Abendessen riefen. Sie hatten den Grill angeheizt und es gab Fleisch und Würstchen, Nudelsalat, Gurken und Tomaten.

Zwischenzeitlich war auch unser „Besuch“ eingetroffen, von dem die Kids noch gar nicht so viel mitbekommen sollten. Zahlreiche Gruselutensilien hatten die ehrenamtlich Tätigen und engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Gepäck. Um unsere Kids davon abzulenken, begaben wir uns an das andere Ende des Kinderlandes und bauten ein übergroßes Spielfeld auf – denn wir „Obermuftis“ (Betreuer_innen) hatten zur großen „Bagdadvorortmuftikamelrallye“ aufgerufen. Jede Großfamilie (Gruppe) erhielt ein „Kamel“ und sollte sich dazu zunächst eine kleine Geschichte ausdenken, warum gerade dieses Kamel die gleich folgende Rallye gewinnen sollte. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

Foto: Eike Neumann

Im Spiel ging es darum, entsprechend der gewürfelten Augenzahl vorzurücken und dann eventuell anfallende Aufgaben zu erfüllen oder Fragen zu beantworten. Die Großfamilie „kämpften“ für den Sieg ihres Kamels – denn es gibt ja bekanntlich keine größere Ehre, als das das eigene Kamel gewinnt. Wüstenschlangenmahl, Sperrmüllabfuhr, Kamelapfelfischen waren dabei nur ein paar wenige der zu erfüllenden Aufgaben. Leider machte uns aber das Wetter einen Strich durch die Spielrechnung und wir mussten unsere Rallye frühzeitig abbrechen – ein großes Gewitter zog auf.

Und damit nicht genug – auch die noch folgende Nachtaktion drohte buchstäblich ins Wasser zu fallen. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es von unserem Spielfeld in die Gruppenhäuser bevor der Platzregen losbrach. Nun mussten wir uns alle in Geduld üben. Irgendwann ließ der Regen nach und es hörte schließlich doch noch gänzlich auf. Unsere gruseligen Gäste hatten sich dann schnell auf ihre Stationen begeben und alles vorbereitet. Erst nach Mitternacht begann dann das gruselige Treiben.

Foto: Eike Neumann

In kleinen Gruppen begaben sich unsere Kids auf ihre düstere „Reise“. An mehreren Stationen sollten sie Halt machen, um Hinweise für das mitgegebene Rätsel einzuholen. Aufpassen war also angesagt. Aus einem unbekannten Ort waren acht Personen verschwunden – Frankenstein wollte sich nämlich einen neuen „Menschen“ nach seinem Wunsch erschaffen. Aber er brauchte nur vier der Verschwundenen … Wer war also doch noch am Leben? Dieses Rätsel galt es zu lösen. Die Auswertung des Ganzen nahmen wir aber erst am Vormittag vor, denn die Uhr war schon weit in die Morgenstunden vorgerückt. Zum Glück waren wir allein in unserer Siedlung, so dass wir keine anderen Gäste mit unserem Geschrei stören konnten.

Etwas schlaftrunken kamen alle am Morgen dann aus ihren Federn gekrochen. Nach dem Frühstück spielten wir zum Warmwerden ein kleines Spiel. Nach anfänglicher Skepsis waren alle bei der Sache und wir hatten dabei eine Menge Spaß.

Schließlich starteten wir in die fünf Workshops – Trommeln, kreatives Gestalten von T-Shirts, Gestaltung mit lufttrocknenden Ton, DJ-Workshop und Foto & Film standen zur Auswahl.

Trommelworkshop:

Foto: Eike Neumann

Für die Durchführung des Trommelworkshops hatten sich zwei meiner Jungs bereiterklärt. Sie hatten an der Freiherr-von-Rochow-Schule in einer Arbeitsgemeinschaft das Trommeln erlernt und schon bei zahlreichen Auftritten praktiziert. Sie zeigten und erklärten den anderen Kids dann einfache Rhythmen. Ziel sollte eine kleine Präsentation am Abend sein. Daran wurde fleißig gearbeitet.

Kreatives Gestalten von T-Shirts:

Foto: Eike Neumann

Unsere Ehrenamtlerin Anne (Gemeinde Groß Pankow) hatte diesen Workshop vorgeschlagen und war für die Durchführung verantwortlich. Mit Hilfe von Schablonen und entsprechenden Schablonierfarben, Textilstiften und Schmucksteinen in Herz-, Blumen- oder Sternenform waren der künstlerischen Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Alle kreierten nach ihren individuellen Vorlieben ihre T-Shirts, die sie zum Ende auch mit nach Hause nehmen konnten. Die Ergebnisse sollten auch am Abend präsentiert werden.

Gestaltung mit lufttrocknenden Ton:

Foto: Eike Neumann

Da wir ja keinen Brennofen zur Verfügung hatten, griffen wir auf die Variante des lufttrocknenden Tones zurück. Auch hier waren der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt und die Kids konnten sich entsprechend ihrer Fantasien „austoben“. Es entstanden Tiere, Anhänger, Behältnisse und vieles mehr. Nach dem Trocknen konnten diese dann noch farblich gestaltet werden.

DJ-Workshop:

Foto: Eike Neumann

Hier arbeiteten unsere Kids an mehreren Laptops und stellten sich ihre eigene Musik zusammen. Sie wurden in die entsprechenden Programme eingewiesen und konnten dann nach Herzenslust experimentieren und versuchen, ihren eigenen musikalischen Geschmack zu treffen.

Foto & Film:

Foto: Eike Neumann

Einmal selbst mit der Kamera losziehen und die schönsten Momente per Bild oder Filmausschnitt einfangen, war hier die Devise. Außerdem führten die Kids untereinander Interviews durch, warum sie sich zum Beispiel bei den einzelnen Workshops angemeldet hatten und wie ihnen das Wochenende gefällt. Aber auch wir wurden vor die Linse zitiert und durften Rede und Antwort stehen. „Seit wann arbeiten Sie bei der BBL? Macht Ihnen die Arbeit mit den Kindern Spaß?“ Das waren nur zwei der vielen Fragen, die uns gestellt wurden.

Foto: Eike Neumann

Alle hatten die Möglichkeit, im Laufe des Tages, drei Workshops zu besuchen. Kurz vor dem Mittag hieß es „pack die Badehose ein …“. Der Wetterbericht hielt keine so gute Prognose für den Nachmittag bereit, so dass nun noch alle schnell ins kühle Nass wollten.

Foto: Eike Neumann

Nach dem Mittag und einer kleinen Mittagspause wurde es sportlich. Fußball, Volleyball und Kanufahren standen auf dem Programm.

Foto: Eike Neumann

Leider behielt der Wetterbericht Recht. Das herannahende Gewitter immer im Auge, führten wir die sportlichen Aktivitäten durch.

Foto: Eike Neumann

Sicherheitshalber kehrten wir mit den Kanus recht schnell wieder ans Ufer zurück. Da den ganzen Nachmittag über immer wieder der Donner über den See grollte, konnten wir auch nicht noch einmal hinausfahren. Schade. Aber wir machten das Beste draus.

Foto: Eike Neumann

Unsere Präsentation der Workshopergebnisse führten wir in einem der Gruppenhäuser durch, denn es fing auch immer mal wieder an zu regnen. Abwechselnd stellten die Trommler, die T-Shirt-Designer und DJs ihre Ergebnisse unter großem Applaus vor. Es war schon erstaunlich, was alles in so kurzer Zeit erreicht wurde, besonders beim Trommeln. Respekt! Die besten T-Shirts wurden prämiert.

Foto: Eike Neumann

Die Medien-Kids hatten eine Power Point Präsentation vorbereitet, die die gesamte Bandbreite nebst der vielen kleinen lustigen Momente zeigte. Um diese fertigzustellen, verzichteten sie selbst auf einen weiteren Workshop – sie waren mit Feuereifer bei der Sache. Danach gingen wir noch ein letztes Mal für dieses Wochenende Baden.

Foto: Eike Neumann

Nun stand schon der letzte Tag vor der Tür. Nach dem Frühstück, dem Zimmer räumen und dem Spiel „Elfe, Zauberer und Riese“ schickten wir die Kids auf eine Schatzsuche, die wir selbst mitten in der Nacht erschaffen hatten. So verging der Vormittag recht schnell. Vier Mädels hatten uns noch eine Tanzperformance aufgeführt, die sie selbst nach der eigentlichen Bettruhe noch kreiert hatten. Ich fand es schön, dass sie in ihren Tanz auch Elemente unserer Spiele mit eingebaut hatten. Spontan hatten sie so auch einen der Jungs noch in den Tanz integriert.

Foto: Eike Neumann

Die abschließende Feedbackrunde zeigte auch in diesem Jahr, dass unser Erlebniswochenende wieder ein voller Erfolg war. Mehrere der Kids waren ja auch nicht das erste Mal mit uns mit und es wird wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Darüber freuen wir uns sehr!

Ich möchte mich auch hier für die Unterstützung meiner Kollegen und Kolleginnen sowie der engagierten und ehrenamtlich Tätigen bedanken. Ohne Euch wäre das Wochenende nicht so erfolgreich gewesen!