Foto: Eike Neumann

Unter dem Motto „Trickfilm & Co – eine Reise in die Welt des Films“ fuhren vier Mädels und vier Jungs in Begleitung der Jugendsozialarbeiterinnen E. Neumann und D. Heuer vom 29.03. bis 01.04. nach Berlin.

Nach ca. drei Stunden Zugfahrt kamen wir nach zweimaligem Umsteigen und einem kurzen Fußmarsch frohgelaunt in unserer Bleibe an. Die Zimmerverteilung gestaltete sich recht einfach. Waren wir doch in der Jugendherberge Am Wannsee in Mehrbettzimmern (4-Bett) untergebracht.

Da wir erst zur Abendbrotzeit angereist waren, ließen wir es uns zunächst schmecken bevor wir mit dem Programm begannen. Allerdings war für den ersten Abend nicht so viel geplant. Die Jungs und Mädels kannten sich bereits alle mehr oder weniger aus der Schule, da sie alle die Jahrgangsstufe 7 der Freiherr von Rochow Oberschule besuchen. Wir sprachen das Programm durch und gaben individuelle Freizeit. Nachdem zunächst die Mädchen und die Jungs separat ihr eigenes Ding gemacht haben, fanden sie sich schließlich alle zusammen und spielten „Wahrheit oder Pflicht“. Zu dieser Spielrunde waren wir Sozialarbeiterinnen natürlich ausgeladen.

Foto: Eike Neumann

Am Mittwoch stand nun eine ganze Menge im Programm. Wir fuhren zum Filmpark Babelsberg. Und schon bevor wir ankamen, fragten die ersten Jungs nach, wie lange wir bleiben würden. Scheinbar hatten sie vor, sich eine Menge anzusehen und hatten demnach auch nichts dagegen, dass wir den gesamten Tag für den Besuch eingeplant hatten.

Foto: Eike Neumann

Foto: Eike Neumann

Nachdem wir uns einen Überblick über den Park verschafft und schon die erste Action mit 3-D-Brillen beim Kampf um den großen Schatz und unser Schiff erlebt hatten, besuchten wir die Filmtiershow. Hier wurde uns gezeigt, wie die Trainer mit den verschiedensten Tieren für Film und Fernsehen arbeiten. Ein Schwein rollte den roten Teppich für den Moderator aus, ein Huhn lief freiwillig in den Backofen und der Bordercollie legte nicht nur seine mitleidserregende Miene auf, sondern zeigte, was er noch alles gelernt hatte. Danach gab es Mittag – Currywurst mit Pommes, Schnitzel oder andere Leckereien standen zur Auswahl. Frisch gestärkt ging es dann sofort weiter zum Vulkan. Hier fand die Stuntshow statt und es wurde im wahrsten Sinne des Wortes richtig heiß.

Foto: Eike Neumann

Explosionen, wilde Verfolgungsjagden und Showkämpfe gaben Einblick in die Arbeit der Stuntmen und Stuntwomen. Es war wirklich beeindruckend, wie sich die Personen abseilten oder auch aus 20 Meter Höhe in die Tiefe fallen ließen. Das nächste Erlebnis war dann der Besuch des Actionkinos. Hier begaben wir uns auf eine spektakuläre Fahrt mit einer Rikscha auf der chinesischen Mauer entlang. Jeden Stein den unsere Rikscha überfuhr, merkten wir am ganzen Körper. Und plötzlich war unser Fahrer weg und wir sausten ganz allein weiter und wurden immer schneller – bergauf, bergab, oft genug hatten wir das Gefühl, ins Leere zu stürzen und hatten dann doch wieder Boden unter unseren Rädern. Das war ein Abendteuer, das den Jungs und Mädels sehr gefallen hat. So hatte sich wenigsten auch das lange Anstehen gelohnt. Anschließend konnten sich alle allein im Park umsehen. Wir wollten uns dann wieder zur Making Off Show „Die drei Musketiere“ treffen. Aber es gab natürlich noch viel mehr zu sehen - die Gärten des Kleinen Muck, die Westernstadt, das Mittelalter mit Folterkammer und viele andere gruselige Szenen, das Hexenhäuschen aus Hänsel und Gretel und vieles mehr. 

Foto: Eike Neumann

Unser Abendessen nahmen wir in unserer Jugendherberge ein. Aber damit war der heutige Tag noch lange nicht vorbei. Bald hieß es wieder, auf geht’s… Wir fuhren mit der S-Bahn zum Alexanderplatz zum Bowlen. Und auch wenn Bowling nicht allen gleichermaßen lag, hatten die Jungs und Mädels doch ihren Spaß. Und es wurde sogar der eine oder andere Strike erzielt.

Am Donnerstag fuhren wir zum Potsdamer Platz, zum Museum für Film und Fernsehen, wo wir für zwei Workshops angemeldet waren. Im Vormittagsbereich wollten wir einen eigenen Trickfilm herstellen. Am Nachmittag sollte dieser dann vertont werden. Zunächst hieß es aber erstmal Ideen sammeln. In einem Brainstorming wurden alle interessanten Personen, Figuren oder Tiere benannt, die in eine Handlung eingebaut werden könnten – Aliens, Wölfe, Bienen, Julien Bam oder auch Rotkäppchen sind nur ein paar wenige Beispiele. Hier zeigte sich der enorme Einfluss von YouTube. Die Kids waren in ihrem Element. „Vielleicht können wir ja auch ein Märchen auf moderne Art darstellen und da die Youtuber einbauen.“, wurde noch als Vorschlag angebracht. Es war gar nicht so einfach, hier die richtige Story zu finden bzw. sich auf die entsprechende Handlung und auf nur ein paar wenige Figuren zu einigen. Es gab einfach zu viele gute Ideen. Aber die Jungs und Mädels konnten einfach super miteinander umgehen und fanden schnell einen Kompromiss. Das Handy als wichtiges Medium unter den heutigen Jugendlichen sollte schließlich eine zentrale Rolle spielen. Aber auch die Liebe sollte am Ende nicht außen vor gelassen werden. Vielmehr wollen wir hier gar nicht über die Story verraten, denn wer weiß, vielleicht bekommen die Leser dieses Artikels den Film ja mal zusehen.

Foto: Eike Neumann

Die Szenen wurden bildlich in einem Storyboard dargestellt. Dann wurden einzelne Aufgaben verteilt, wer welche Figuren bzw. das Hintergrundbild herstellt.

Foto: Eike Neumann

Für die Herstellung eines Trickfilms wird die Handlung immer stückchenweise in einzelnen Bildern in einer sogenannten Trickbox gelegt und schließlich abfotografiert. Unzählige Fotos wurden somit geschossen - immer dann, wenn sich eine Figur ein paar Millimeter weiter vorwärts bewegt hatte. Das war ganz schön aufwendig. Dann wurde alles mit natürlichen Geräuschen vertont.

Foto: Eike Neumann

Foto: Eike Neumann

In den Arcaden am Potsdamer Platz gab es später noch individuelle Freizeit zum Shoppen bevor wir wieder zur Jugendherberge zurückfuhren.

Freitag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Nach dem Frühstück und einer Auswertungsrunde traten wir die Heimreise per S-Bahn und Regionalbahn an.

Den Jungs und Mädels hat es gefallen. Nach dem Wochenende ging dann ja auch die Schule weiter und ich wurde da bereits gefragt „Wann geht es wieder nach Berlin?“ „Es war super!“.