Foto: Daniela Heuer

Zu Beginn des Jahres nahm ich Kontakt zur Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald bei Wittstock auf. Hintergrund war die Planung von Projekten in der Gedenkstätte, um die Arbeit dort vor Ort zu unterstützen. Damit verbunden war natürlich auch das Ziel der Auseinandersetzung mit der Thematik.

Frau Lange, die Leiterin der Einrichtung, war sehr angetan von unserem Anliegen und hatte verschiedene Ideen, die alle sehr interessant waren. Nach Gesprächen mit interessierten Jugendlichen entschieden wir uns gemeinsam, die Bibliothek in der Gedenkstätte neu zu organisieren und zu gestalten. Dazu gehörten Tätigkeiten wie das Sortieren der Bücher und Medien nach Themen bzw. Unterthemen. Diese mussten dann entsprechend des Systems der Themenordnung neu benummert und die verschiedenen Informationen zum jeweiligen Medium in Tabellen eingegeben werden.

Foto: Daniela Heuer

Das hört sich erstmal nicht nach viel Arbeit an, aber die jungen Leute merkten sehr schnell, dass es doch eine sehr aufwendige und zeitraubende Tätigkeit war. Um die Bibliothek neu sortieren zu können, musste man sich auch sehr intensiv mit einzelnen Büchern beschäftigen und erhielt somit viele Informationen, Einblicke und Kenntnisse über die Geschichte bzw. Einzelschicksale.

Foto: Daniela Heuer

Es ergaben sich viele interessante Gespräche mit den Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte. Gerade die Informationen über Lebenswege von Zeitzeugen, die durch Frau Lange eindrucksvoll geschildert wurden, waren sehr interessant und aufrüttelnd. Die Auseinandersetzung mit dem Todesmarsch wurde sehr intensiv, als wir Schuhe, Bekleidung und andere Utensilien in die Hand nehmen konnten und dazu die Berichte hörten.

Foto: Daniela Heuer

Das war sehr emotional. Viele Dinge fanden wir dann auch in den Büchern wieder und konnten das Gehörte vertiefen. Durch die verschiedenen Formen des Umganges mit dem Thema erhielten wir einen umfassenden Einblick, sowohl sachlich, als auch emotional.

Foto: Daniela Heuer

Wir waren bis jetzt an acht Tagen in der Gedenkstätte tätig und haben den Großteil der Arbeit geschafft. In den Oktoberferien wird es eine kleine Abschlussveranstaltung geben, in welcher wir die Bibliothek „übergeben“ und das Projekt auswerten. Aber schon zum jetzigen Zeitpunkt können wir sagen, dass es für alle Beteiligten ein gelungenes Projekt war. Wir konnten uns intensiv mit der Geschichte und dem Ort beschäftigen. Es war sehr eindrucksvoll, die Arbeit der Mitarbeiterinnen dort zu erleben. Ein nächstes Projekt ist schon im Gespräch, welches bestimmt genauso interessant und eindrucksvoll wird.