Drei Jahre ist es jetzt schon wieder her, dass wir zu Besuch bei Madame Tussauds in Berlin waren. Was sich da wohl alles verändert hat? Um das zu erkunden, fuhren wir am 17.11. mit dem Zug nach Berlin. Wir, das waren 14 Mädels und ein Junge aus Pritzwalk, dem Pritzwalker Umland, Meyenburg und Groß Pankow, die von uns Jugendsozialarbeiter_innen begleitet wurden.
Wir fuhren bis zum Bahnhof Friedrichstraße und wollten dort aussteigen. Elke Fromm und unserem Teilnehmer sowie den Teilnehmerinnen gelang dieses auch ohne Probleme, doch als Carsten Pusch und ich aussteigen wollten, schlossen sich bereits die Türen und der Zug fuhr weiter. Die Mädels und der Junge fanden das sehr amüsant, Frau Fromm eher weniger. Zum Glück hielt der Zug am Alex das nächste Mal und wir fuhren schnell mit der S-Bahn zurück zur Friedrichstraße und wurden dort natürlich freudig wieder begrüßt. Ja, so ist es, wenn jemand eine Reise tut.
Zu Fuß machten wir uns nun auf den Weg zum Wachsfigurenkabinett. Durch unsere Voranmeldung brauchten wir zum Glück nicht so lange warten und konnten gleich eintreten. Nach dem Gruppenfoto am Trabi konnten sich alle entsprechend ihrer Interessen bewegen und sich die Figuren anschauen.
Wir erfuhren, wie Wachsfiguren hergestellt werden, wie lange es dauert und was man dafür alles benötigt.
Zunächst müssen die Maße an der realen Person abgenommen werden, dann wird das Wachs entsprechend modelliert, schließlich abgegossen und schon ist die Figur fertig. Schon? So schnell geht das? Natürlich nicht ganz – im Detail müssen 226 Maße während eines sogenannten „Sittings“ an Kopf und Körper abgenommen werden. Nur so kann die Originaltreue gewährleistet werden. Außerdem müssen 150 Fotos von der Person, die dargestellt werden soll, aufgenommen werden. Die Aufnahmen werden dabei mit verschiedenen Objektiven, mit unterschiedlicher Beleuchtung und aus allen möglichen Blickwinkeln gemacht. Insgesamt dauert so ein „Sitting“ 2 Stunden, das neben dem Abnehmen der Maße und dem Schießen der Fotos auch noch die Auswahl der Kleider, den Abguss der Hand, eine Haarprobe, die Abstimmung der Augenfarbe und die Unterschrift beinhaltet.
Dann wird modelliert. Bei der Fertigstellung der Figuren dauert es noch mal 140 Stunden, die Haare und Augenbrauen einzusetzen. Grundsätzlich wird nur menschliches Echthaar verwendet. Allen Figuren wird das Haar regelmäßig gewaschen und auch das Make Up aufgefrischt.
Das ist alles also ganz schön viel Arbeit. Die sich aber aus unserer Sicht auch wirklich lohnt. Alle waren erstaunt darüber, wie echt die Figuren wirken. Auch über die Originalgröße einiger Stars wurde gestaunt. Schließlich kannten unsere Mädels und unser einziger Junge die Stars nur aus dem Fernsehen oder aus Zeitschriften.
Das Repertoire der dargestellten Persönlichkeiten ist sehr groß – Stars Wars, Film und Musik, Literatur, Politik sind die großen Themenbereiche, die dargestellt werden. Auf kleinen Tafeln findet man zudem über jede Figur noch die passenden Infos.
Nachdem sich alle ausführlich im Wachsfigurenkabinett umgesehen hatten, fuhren wir gemeinsam mit der S-Bahn zum Alexanderplatz. Dort hatten alle noch genügend Zeit zum Shoppen. Zuerst wurden die berühmten Fast Food Ketten gestürmt. Alle hatten Hunger und wollten sich erst stärken. An der Weltzeituhr trafen wir uns schließlich alle wieder und traten glücklich und erschöpft die Heimreise an. Im Zug wurde sich noch über das Erlebte ausgetauscht und stolz wurden die erstandenen Kleidungsstücke präsentiert. Alle waren sich einig: „Es war ein super Tag. Wiederholungsbedarf!“
Text: Eike Neumann & Elke Fromm